Thursday

Aktien in Frankfurt tendieren fest

08. Oktober 2009 Gestützt auf einen positiv aufgenommenen Start in die amerikanische Berichtssaison haben die deutschen Aktienindizes am Donnerstag deutliche Kursgewinne verzeichnet. Der Dax stieg am Mittag um 1,11 Prozent auf 5.703,62 Punkte. Damit knüpfte der deutsche Leitindex an seine zum Wochenstart eingeleitete Erholung an und steht aktuell um 4,31 Prozent über seinem Vorwochenschluss. Der MDax gewann 1,07 Prozent auf 7.420,92 Zähler. Der TecDax stieg um 1,13 Prozent auf 756,37 Punkte.
„Die Märkte reagieren derzeit sehr freundlich auf die guten Vorgaben aus den Vereinigten Staaten , die durch die guten Zahlen von Alcoa nochmal verbessert wurden“, sagte Marktstratege Heino Ruland von Ruland Research. Das schiebe vor allem frühzyklische Rohstoff- und Industrietitel wieder ganz oben auf die Kauflisten der Börsianer. Allerdings zeigte sich Ruland eher vorsichtig bezüglich der augenblicklichen Lage insbesondere an den amerikanischen Börsen. Die positiven Impulse kämen aus Asien, die einen nachhaltigen Boom ausgehend von China zeigen sollten. Hiervon profitiere aber Europa stärker als Amerika.
Stahl- und Industriewerte zählen somit auch zu den größten Kursgewinnern
Stahl- und Industriewerte zählen somit auch zu den größten Gewinnern am Markt. Die Aktien von ThyssenKrupp hielten sich mit plus 3,34 Prozent auf 23,80 Euro an der Dax-Spitze. Rohstoffwerte im Allgemeinen zählten Händlern zufolge dank der überraschend guten Bilanz von Alcoa und auch mit den anhaltend steigenden Rohstoffpreisen zu den Favoriten. Stahlwerte würden unterdessen auch von einem Zeitungsinterview mit Salzgitter-Chef Wolfgang Leese beeinflusst. Leese warnte in einem Zeitungsbericht vor zu viel und verfrühter Euphorie im Stahlsektor und sieht keine schnelle Erholung für die Branche: „Wir haben zurzeit nur ein kleines Zwischenhoch, das aus meiner Sicht in etwa bis zum Jahresende andauert.“ Einem Händler zufolge ist der negative Ton des Interviews nach ähnlichen Aussagen bereits im August allerdings nicht neu. Salzgitter-Titel legten angesteckt von der guten Stimmung 1,94 Prozent auf 67,79 Euro zu.
Angetrieben von positiven Analystenkommentaren legten SAP-Aktien 2,20 Prozent auf 34,130 Euro zu. Die Credit Suisse setzte die Anteile an Europas größtem Softwarekonzern auf ihre „European Focus List“ und hob das Kursziel von 36,50 auf 40,00 Euro. Die Lizenzpipeline erhole sich und zusammen mit der niedrigeren Kostenstruktur dürfte das Unternehmen keine Probleme haben, die Gewinnziele für 2009 zu erreichen, so die Analysten. Auch die UBS äußerte sich positiv und hob das Kursziel von 37,50 auf 42,00 Euro an. Daimler verteuerten sich nach Aussagen, wonach in den Vereinigten Staaten der Lkw-Absatz im kommenden Jahr um zehn Prozent wachsen soll, um 2,07 Prozent auf 34,220 Euro.
Aktien von Adidas büßten dagegen am Dax-Ende 1,91 Prozent auf 34,46 Euro ein. Die vorzeitige Aufkündigung der Wandelanleihe vom Vortag belaste den Kurs weiterhin, hieß es am Markt. Der Sportartikelhersteller rechnet damit, dass angesichts des aktuellen Kurses seiner Aktien die Inhaber überwiegend oder vollständig ihr Wandlungsrecht ausüben werden. Analyst Tim Burkhardt von der LBBW sieht dies negativ für die Kursentwicklung. „Sollten alle Inhaber ihr Wandlungsrecht voll ausüben, kommen 15,7 Millionen neue, dividendenberechtigte Aktien auf den Markt. Das hat einen verwässernden Effekt auf den Gewinn je Aktie“, schrieb der Experte in einem Kommentar.
Aktien von Vossloh in der Defensive
Vossloh-Aktien weiteten im MDax ihre Vortagesverluste um 1,11 Prozent auf 71,94 Euro aus. Der Verkehrstechnik-Konzern ging bei der Vergabe eines Großauftrags vom chinesischen Eisenbahnministerium - laut Händlern entgegen der bisherigen Erwartung - leer aus. Entsprechende Marktgerüchte vom Vorabend bestätigte ein Sprecher der Sauerländer bereits am Vorabend der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Nun wird der Konzern seine mittelfristige Planung dem Sprecher zufolge überdenken. Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel hatte auch auf den Folgeauftrag gehofft. Nun verstärkten sich die Sorgen, dass das Geschäft des Konzerns 2010 einen Hochpunkt erreichen könnte.
Celesio-Aktien legten nach einer angekündigten Abschreibung und einer leicht erhöhten Ebitda-Prognose einen Zick-Zack-Kurs aufs Parkett und zuletzt standen minus 2,00 Prozent auf 18,15 Euro zu Buche. Europas größter Pharmahändler schreibt 274 Millionen Euro ab. Die Firmenwertkorrekturen erfolgen bei den Präsenzapotheken in den Niederlanden, Irland und Italien sowie im Markenpartnergeschäft von Apotheke DocMorris, wie das Unternehmen mitteilte. Gleichzeitig hob Celesio den Ausblick für das Ebitda im Jahr 2009 von „leicht über 600 Millionen Euro“ auf jetzt 625 Millionen Euro an

Mehdorn wird Bank-Berater

24. September 2009 Mit dem Börsengang der Bahn hat es im vergangenen Jahr nicht geklappt, weder für den damaligen Bahnchef Hartmut Mehdorn noch für die federführende Investmentbank Morgan Stanley. Für beide Seiten soll sich aber die alte Verbindung jetzt auszahlen: Mehdorn wird Berater bei Morgan Stanley.
Der 67 Jahre alte Manager soll die Bank im Hinblick auf Vorhaben in der Transportbranche unterstützen, vor allem in Asien und Amerika. Morgan Stanley erhofft sich von Mehdorn, der die Deutsche Bahn AG fast zehn Jahre lang führte, außerdem Hilfe in Sanierungsfällen.
Schon wieder obenauf: Hartmut Mehdorn
Zu seinem neuen Arbeitgeber wird Mehdorn keinen weiten Weg haben: Schon seit längerem plant er einen Umzug nach Frankfurt, dem deutschen Hauptsitz von Morgan Stanley. Indes wird der Beraterposten nicht seine gesamte Aufmerksamkeit absorbieren. Zeit bleiben wird für die Fluggesellschaft Air Berlin, in deren Aufsichtsrat er seit kurzem sitzt. Mehdorn hatte die Bahnführung im April dieses Jahres wegen der Datenaffäre aufgegeben. Seit Mai ist der frühere Daimler-Manager Rüdiger Grube Bahnchef.
Zunächst hatte Mehdorn seinen ehemaligen Airbus-Assistenten Grube beraten, der jetzt aber seine Bahnen im Bahntower am Potsdamer Platz (der passenderweise gemietet ist von einem Morgan Stanley-Immobilienfonds) allein zieht. Den Börsengang hat der neue Bahnchef zwar nicht völlig abgehakt. Doch angesichts der Zahlen des Konzerns in der Krise und der Lage auf den Finanzmärkten ist daran wohl in nächster Zeit nicht zu denken. Mit einem Bahn-Börsengang wird es damit wohl für Mehdorn auch auf Seiten der Beraterbank vorerst nicht klappen.

Tuesday

The quote of the day

However beautiful the strategy, you should occasionally look at the results.
Sir Winston Churchill